Programme und Initiativen
Was können Gemeinden, Institutionen, Initiativen oder Bürgerinnen und Bürger tun, wenn Rechtsextremisten in einer Region versuchen,
- Jugendeinrichtungen zu unterwandern,
- Demonstrationen oder Konzerte zu veranstalten,
- Einfluss auf junge Menschen zu nehmen, oder wenn
- fremdenfeindlich oder antisemitisch motivierte Straf- und Gewalttaten begangen werden,
- die „ewig Gestrigen“ ihre Propaganda, zum Beispiel Postwurfsendungen, verteilen, oder wenn
- sich Jugendliche rechtsextremistisch orientieren.
An wen kann man sich wenden, wenn man betroffen ist und/oder zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus, für Vielfalt und Toleranz entfachen möchte? Zu diesen Fragen ist das „Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz“ ein guter Ansprechpartner. Die Hilfeleistungen durch das Beratungsnetzwerk erfolgen schnell, unbürokratisch, professionell und kostenlos. Das Beratungsnetzwerk ist Teil des Programms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.
Das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung fungiert innerhalb des Netzwerks als Landeskoordinierungsstelle.
Kontakt:
Telefon: 06131 967-185
Email: beratungsnetzwerk(at)lsjv.rlp.de
Aussteigerprogramm (R)AUSwege
Das rheinland-pfälzische Aussteigerprogramm (R)AUSwege richtet sich vor allem an junge Menschen, die in den Einflussbereich rechtsextremistischer Gruppierungen gelangt sind. Über eine kostenlose Hotline können Jugendliche und junge Erwachsene unter der Telefonnummer0800 4546000 einen ersten anonymen Kontakt zu (R)AUSwege aufnehmen. Gemeinsam mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen überlegen die Mitarbeiter von (R)AUSwege, welche Ausstiegshilfen nötig sind und wie diese erschlossen werden können.
Darüber hinaus bietet das Programm sozialpädagogischen Fachkräften, Lehrerinnen und Lehrern sowie Initiativen fachliche Beratung und Unterstützung an. Sie können sich ebenfalls an die Hotline wenden oder ihr Anliegen per Email komplex(at)lsjv.rlp.de formulieren.
(R)AUSWEGE ist bundesweit mit anderen Aussteigerprogrammen vernetzt. Gemeinsam wurden Standards der Aussteigerbetreuung zu Hilfen, Methoden, Sicherheit und Fortbildung der Mitarbeiter in diesen Programmen entwickelt und fortgeschrieben. Im erforderlichen Einzelfall können so auch länderübergreifend Hilfen organisiert und auf den Weg gebracht werden.
Rückwege – Beratung auf der Schwelle zum Rechtsextremismus
Rückwege ist die Distanzierungsberatung des Demokratiezentrums Rheinland-Pfalz bei politisch begründetem Extremismus. Gesucht wird der Dialog mit jungen Menschen zwischen 14 und 27 Jahren, die auf der Schwelle zum Rechtsextremismus stehen, die latent oder offen rechtsextremistisch orientiert sind. Über die Arbeit an der eigenen Person soll die Entwicklung einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert werden.
Individuell angepasste Beratung und Unterstützung der persönlichen Entwicklung setzt auf neue Erfahrungen jenseits der Bindung an eine menschenverachtende oder gewaltverherrlichende Gruppe. Dazu werden die Jugendlichen und junge Menschen in den Bereichen Bildung, Ausbildung, Arbeit lebenspraktisch unterstützt, um nachhaltig positive Veränderungen zu erreichen.
Angebote für Gruppen und Unterstützung für Fachkräfte
Jugendliche und junge Erwachsene in Einrichtungen und Organisationen der Jugendarbeit, Jugendhilfe sowie des Jugendstrafrechts reflektieren ihre eigenen Erfahrungen im Kontext menschenfeindlicher Vorurteile. Das passende Format für die jeweilige Zielgruppe kann gemeinsam mit Rückwege ermittelt werden.
Für Fachkräfte gibt es eine Auswahl von Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen. Ferner besteht ein Fortbildungs- und Coaching-Programm, das bei rechtsorientierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf Veränderungsimpulse setzt. Ebenso wird, wenn gewünscht auch anonym, mit individueller Abklärung des Unterstützungsbedarfs Fallberatung angeboten.
Die Angehörigenberatung bei demokratiefeindlichen Einstellungen beziehungsweise die „Elterninitiative gegen Rechts“ bietet Eltern und Angehörigen von Jugendlichen, die in den Einflussbereich rechtsextremistischer Gruppierungen geraten sind, Unterstützung und Hilfe an.
Die qualifizierte Beratung ist vertraulich und kostenlos. Sie kann auf Wunsch anonym über E-Mail und Telefon, aber auch persönlich und vor Ort erfolgen. Hilfe wird schnell und unkompliziert angeboten. Gegebenenfalls können auch zusätzliche Unterstützungsangebote aufgezeigt werden.
Weitere Hilfen der Angehörigenberatung sind:
- Initiierung von Selbsthilfegruppen zur Förderung des Informations- und Erfahrungsaustauschs
- Informationen zu Verschwörungserzählungen und Extremismus
Beratungstelefon: 06131 967-373
Email: angehoerigenberatung(at)lsjv.rlp.de
Website: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung – Angehörigenberatung
Als Teil des Kompetenznetzwerkes „Demokratie leben!“ in Rheinland-Pfalz ist die im Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung verortete Koordinierungsstelle DivAN zuständig für die Steuerung des Netzwerkes zur Prävention gegen religiös begründete Radikalisierung in Rheinland-Pfalz. Die Arbeit basiert auf dem Landeskonzept zur „Verhinderung islamistischer Radikalisierung junger Menschen in Rheinland-Pfalz“.
Aufgaben der Koordinierungsstelle
- Koordination des Präventionsnetzwerks gegen religiös begründete Radikalisierung Rheinland-Pfalz
- Mitarbeit am Präventionskonzept gegen islamistische Radikalisierung junger Menschen
- Organisation von Fachtagen, Fortbildungen und Informationsveranstaltungen
- Ansprechpartner und Unterstützer der Prävention gegen religiös begründete Radikalisierung
- Erhebung der Bedarfe für die Weiterentwicklung der Präventionsarbeit
- Verwaltung einer Datenbank zur qualifizierten Darstellung der Präventionsangebote in Rheinland-Pfalz
Präventionsnetzwerk DivAN
Langfristiges Ziel ist es, einer religiös begründeten Radikalisierung von jungen Menschen vorzubeugen. Dazu werden auf der Landesebene möglichst viele Akteurinnen und Akteure im Präventionsnetzwerk DivAN zusammengeführt. Dort findet ein Austausch darüber statt, welche Faktoren eine positive Jugendentwicklung beeinflussen und wie Jugend gestärkt werden kann. Das Angebot richtet sich an Fachkräfte aus Jugend- und Sozialarbeit, Jugendpflege, Lehrerinnen und Lehrer, Fachkräfte aus der Gemeindearbeit und aus Moscheegemeinden, Wissenschaftler/-innen, Fachkräfte aus Beiräten für Migration und Integration, Fachkräfte aus der Politischen Bildung, Organisationen, Vereine und das Ehrenamt, Polizei und Justiz
Kontakt:
Telefon: 06131 967-431
Email: divan(at)lsjv.rlp.de
m*power, die Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Rheinland-Pfalz, hat im Mai 2017 ihre Arbeit aufgenommen. m*power ist in ganz Rheinland-Pfalz tätig und sucht Betroffene vor Ort auf. Es ist ein Angebot des partei- und konfessionsunabhängigen Vereins „Projekt Arbeit und Lernen (P.A.u.L.) e.V.“ in Höhr-Grenzhausen. Gefördert wird die mobile Beratungsstelle vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Beratungsstelle arbeitet eng mit dem Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz zusammen.
Telefon-Hotline: 0151 10594799
Email: info(at)mpower-rlp.de