Der Schutz jüdischen Lebens ist in Rheinland-Pfalz Staatsräson. Wenngleich sich hierzulande ein solch brutaler antisemitisch motivierter Angriff wie 2019 in Halle an der Saale bislang nicht ereignet hat, registrieren die Sicherheitsbehörden auch in Rheinland-Pfalz mehr antisemitische Straftaten als noch vor einigen Jahren. Im Vergleich zu 2015 hat sich deren Zahl mehr als verdoppelt.
Zugleich wurden altbekannte judenfeindliche Verschwörungserzählungen, wie diejenige von einer jüdischen Elite, die im Verborgenen wichtige politische Entscheidungsprozesse steuere, neu belebt und zusammen mit anderen Formen von Antisemitismus in den sozialen Medien verbreitet. Die seit Frühjahr 2020 während der Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen geäußerten antisemitischen Mythen und ein dort ebenfalls offensichtlicher sekundärer Antisemitismus verstärkten dies noch.
Im Mai 2021 kam es mit dem Wiederaufflammen des Nahostkonflikts, in dessen Zuge die terroristische Palästinenserorganisation HAMAS mehrere Tausend Raketen auf Israel abfeuerte, auch in Deutschland zu Protesten, die sich gegen die Reaktionen Israels auf die Angriffe richteten. Sympathisanten der HAMAS nutzten diese Situation für ihren israelbezogenen Antisemitismus.
Durch den Terrorangriff der HAMAS auf Israel am 7. Oktober 2023 tritt der israelbezogene Antisemitismus hierzulande in einer Weise zu Tage, wie es ihn in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland noch nicht gegeben hat.
Dem Schutz jüdischer Einrichtungen und Interessen sowie einem friedvollen, gewaltfreien Miteinander der Religionen gilt ein besonderes Augenmerk der Politik und der Sicherheitsbehörden in Rheinland-Pfalz. Der Kampf gegen Antisemitismus bleibt eine ständige Verpflichtung für Staat und Gesellschaft.